Im 18. Jahrhundert wurde Vietnam durch Frankreich kolonialisiert und war fortan die Fédération Indochinoise. Mit der französischen Präsenz ging die Exposition der örtlichen Bevölkerung gegenüber entsprechendem Kulturgut einher, insbesondere wurden zu dieser Zeit auch in Vietnam Baguettes gegessen. Damals wurde Bánh mì als bánh tây genannt, also Brot nach westlicher Art. Diese Baguettes wurden zunächst nur aus importiertem Weizen hergestellt, und für die meisten Einheimischen war Brot ein Luxusgut, das sich nur reiche Leute leisten konnten. Nach dem Ersten Weltkrieg begannen die Bäcker jedoch aufgrund der Schwierigkeiten bei der Einfuhr von Weizen, billigeres, aber effektiveres Reismehl zu mischen, um das Brot weicher zu machen. So hatten die meisten Vietnamesen die Möglichkeit, Bánh mì zu genießen. Danach verwandelten die Einwohner von Saigon das Baguette in ein typisch vietnamesisches Brot mit einer Länge von nur etwa 30–40 cm. Und aus dem französischen Baguette wurde Bánh mì offiziell vietnamesisches Brot mit der Eröffnung des Hoa Ma Ladens. Die Besitzer dieses Ladens hatten eine Methode entwickelt, bei der Fleisch, Schweineröllchen und Pastete in der Mitte eines Brotlaibs aufgeschichtet wurden, und diese Art des Essens wurde bis heute beibehalten. Sie hatten außerdem noch Gewürzgurken und Eier hinzugefügt. Nach bánh tây wurde dieses Gericht als Bánh mì genannt, was Weizenbrot bedeutet, denn „mì“ heißt Weizen auf Vietnamesisch